Weltneuheit: Netherlands Alliander beheizt Häuser mit Wasserstoff über das bestehende Gasnetz

Weltneuheit: Netherlands Alliander beheizt Häuser mit Wasserstoff über das bestehende Gasnetz

Eine Weltneuheit in Lochem (Gld). Im Stadtteil Berkeloord werden seit heute erstmals zwölf bewohnte Häuser mit Wasserstoff über das bestehende Erdgasnetz beheizt. Auf Wunsch der Bewohner dieser denkmalgeschützten Gebäude untersucht Alliander, ob Wasserstoff eine gute Alternative zu Erdgas für die Beheizung von Wohnungen ist. Alliander arbeitet unter anderem mit LochemEnergie, Remeha und Westfalen Gassen Nederland BV zusammen.

Im Klimaabkommen wurde vereinbart, dass 7 Millionen Haushalte und 1 Million Gebäude bis 2050 nicht mehr mit Erdgas betrieben werden. Dies wird das Energiesystem verändern und Alliander bereitet sich darauf vor. Wasserstoff ist eine der Alternativen zu Erdgas für die Beheizung von Wohnungen und Gebäuden. Sie kann insbesondere eine gute Alternative für Häuser sein, die schwer zu isolieren sind und für die elektrische Wärmepumpen keine Lösung darstellen, oder in Vierteln, in denen kein Wärmenetz installiert werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bereits im Boden verlegte Gasleitungen für den Transport des Wasserstoffs zu den Haushalten genutzt werden können.

Einzigartiger Pilot
Arthur van Schayk, Geschäftsführer von Remeha: "Die Energiewende muss beschleunigt werden, und das können wir nur erreichen, wenn wir als Kettenpartner eng zusammenarbeiten. Neben der Elektrifizierung und den Wärmenetzen wird Wasserstoff eine wichtige Rolle dabei spielen, die gebaute Umwelt nachhaltiger zu gestalten. Nach den Projekten in Rozenburg und Uithoorn haben wir nun das erste in Lochem, das bewohnte Häuser über das bestehende Netz mit Wasserstoff beheizt. Mit diesem Projekt wollen wir als Hersteller zeigen, dass der Remeha-Kessel für die Wasserstofftechnologie praxistauglich ist."

Neben der Nutzung des bestehenden Erdgasnetzes in Lochem für die Versorgung mit Wasserstoff ist dies auch eine einzigartige Gelegenheit für die Bewohner, ihre meist denkmalgeschützten Häuser nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig den Wert ihres Erbes zu bewahren. Sowohl die Bewohner als auch die Beteiligten haben daher viel investiert, um dieses Pilotprojekt zu ermöglichen.

Viele Vorbereitungen
Der Umstellung auf Wasserstoff gingen viele Vorbereitungen voraus. Westfalen hat unter anderem einen Standort am Stijgoord in Lochem errichtet, wo Wasserstoff in das bestehende Gasnetz eingespeist wird. In dieser so genannten Einspeiseanlage wird der Druck des Wasserstoffs geregelt und mit einem Geruchsstoff versehen, da Wasserstoff von Natur aus geruchlos ist. Die Häuser selbst wurden zunächst gut isoliert. Dann wurden die vorhandenen Heizkessel durch die weltweit ersten zertifizierten 100%igen Wasserstoffkessel von Remeha ersetzt. Es wurden zusätzliche Gasleitungen in der Straße verlegt, um die nicht am Pilotprojekt teilnehmenden Haushalte weiterhin mit Erdgas zu versorgen
Arbeiten am Wasserstoffnetz
Die Wartung des Wasserstoffnetzes wird vom Netzbetreiber Liander übernommen. Dieses Pilotprojekt ist auch für den Netzbetreiber ein neuer Schritt. Die Arbeit sieht zunächst sehr ähnlich aus wie die Arbeit, die Gastechniker tagtäglich verrichten. Allerdings sind dafür einige zusätzliche Vorgänge erforderlich. Aus diesem Grund hat Anfang dieses Jahres eine Gruppe von Mechanikern in einem eigens dafür errichteten Wasserstoffhaus in Apeldoorn eine speziell auf Wasserstoff ausgerichtete Schulung absolviert. Anfang September hat diese Gruppe ihre Prüfungen bestanden.

Drei Jahre Forschung
Das Pilotprojekt in Lochem wird drei Jahre dauern. So können in kalten Wintern ausreichend Erfahrungen gesammelt werden. Die Erfahrungen werden dann mit anderen Netzbetreibern geteilt, die Folgeprojekte mit mehr Einwohnern planen. Auf diese Weise werden immer mehr Erkenntnisse darüber gewonnen, wie Wasserstoff die Nachhaltigkeit bestehender Häuser ergänzen kann.

Das Pilotprojekt in Lochem ist eine Zusammenarbeit der Bürgerenergiegenossenschaft LochemEnergie, Remeha, Westfalen Gassen Nederland BV, Kimenai Installatiebeheer BV, Belangenvereniging Beschermd Stadsgezicht Berkeloord (BBSB) und Alliander. Ermöglicht durch die Gemeinde Lochem und die Provinz Gelderland.

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