Schweine mit Insekten genauso gesund wie mit Soja

Schweine mit Insekten genauso gesund wie mit Soja

Nachhaltigeres Viehfutter kann eine wichtige Rolle für eine nachhaltige, ausgewogene Viehhaltung spielen. Doch die Landwirte haben oft Angst vor den Folgen: Werden die Tiere nicht ungesund oder nehmen sie weniger schnell zu? Untersuchungen der WUR (wageningen universiteit)zeigen, dass Schweine, die mit lokal angebauten Fliegenlarven gefüttert werden, einen ebenso gesunden oder sogar gesünderen Darm haben als Schweine, die mit Soja gefüttert werden.

Vielleicht fressen Schweine in zehn Jahren nur noch Insekten.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports veröffentlicht. Die WUR unter der Leitung von Soumya Kar untersuchte zwei Gruppen von Schweinen, die unterschiedliches Futter erhielten. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Darmflora der Tiere gewidmet. Gab es die gleichen (guten) Bakterien im Darm? Und was ist mit anderen Substanzen, die zu einem gesunden Tier gehören? Die Ergebnisse waren positiv: Schweine, die mit Maden gefüttert wurden, wiesen die gleichen oder sogar bessere Werte auf als Schweine, die Soja erhielten.

Die Forschung kommt zu einem guten Zeitpunkt, denn im Rahmen der neuen, nachhaltigeren Agrarpolitik hat die EU kürzlich Insekten als Tierfutter zugelassen. Da nun auch wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass die Larven eine geeignete Nahrungsquelle sind, steht der Umstellung der Schweinehalter nichts mehr im Wege.

Essen von Insekten in den Niederlanden
Und das könnte gerade für das Klima wichtig sein. Denn obwohl die Tiere selbst mit ihren Fäkalien eine große (lokale) Umweltverschmutzung verursachen, sind es die Futtermittel, die hauptsächlich CO2-Emissionen verursachen. Soja für die Tierfütterung stammt oft aus Gebieten, in denen Regenwald abgeholzt wird, um Sojafarmen zu errichten. Insekten hingegen brauchen wenig Platz und Nahrung. Das macht sie nachhaltiger und, was vielleicht noch wichtiger ist, man kann sie lokal, in der Nähe von Viehzuchtbetrieben, anbauen. Das niederländische Unternehmen Protix hat zum Beispiel eine Insektenfabrik in Bergen op Zoom.

Die WUR geht davon aus, dass die Branche, in der Protix tätig ist, schnell wachsen wird, auch aufgrund der Entscheidung der EU. Eine Verzehnfachung in zehn Jahren, sodass Insekten bis 2025 einen Wert von 4,1 Milliarden Euro erreichen würden. Ob dies der Fall sein wird, hängt in hohem Maße davon ab, was die (Schweine-)Landwirte tun werden. Strenge Auflagen für CO2-Emissionen und mögliche Abgaben auf diese Emissionen könnten sie schneller davon überzeugen, neue Futtermittel auszuprobieren.