Die Folgen von Mikroplastik für die Umwelt



Was bedeutet das und wie lässt es sich vermeiden?


Der Begriff "Mikroplastik" begegnet einem immer wieder. Doch was genau ist das und warum ist es so gefährlich? Wir verraten alles, was man über Mikroplastik wissen muss (und will). Außerdem geben wir nützliche Tipps für ein Leben ohne Mikroplastik, damit wir zusammen für einen sauberen Planeten sorgen können.

Was ist Mikroplastik?

Würde man alles Plastik auf der Erde einsammeln, würde es etwa 150 Millionen Tonnen wiegen - und es werden immer mehr. Plastik verrottet nicht, sondern zerfällt in immer kleinere Teile. Irgendwann erreicht es einen Punkt, an dem es für das bloße Auge unsichtbar wird. Diese winzigen Partikel nennt man Mikroplastik. Ist der Kunststoff sogar so klein, dass er unter dem Mikroskop kaum noch zu erkennen ist, spricht man von Nanoplastik. Das Problem von Mikro- und Nanoplastik ist, dass sie leicht in Ökosysteme und Nahrungsketten gelangen, was negative Folgen für die Umwelt und die Gesundheit haben kann.


Wie entsteht Mikroplastik?

Neben Mikroplastik, das aus Kunststoffprodukten und -verpackungen entsteht, wird Mikroplastik auch bewusst Produkten zugesetzt. Beispiele dafür sind Peeling-Kügelchen in Kosmetika oder Reinigungsmitteln. Auf den ersten Blick scheint das nicht so schädlich zu sein, aber all dieses Mikroplastik landet irgendwann in der Umwelt. Untersuchungen der Plastic Soup Foundation (2022) haben ergeben, dass Mikroplastik in 87 Prozent der gängigen Körperpflegeprodukte enthalten ist. Dazu gehören Lippenstifte, Körpercremes und Zahnpasta. Neben Mikroplastik aus Kosmetika entsteht viel Mikroplastik auch durch Abrieb. Der Abrieb von Autoreifen und Kleidung (beim Waschen) sind - abgesehen von Streuplastik - die größten Quellen. Mikroplastik wurde bereits unter anderem in Meersalz, Fisch, Leitungswasser, Honig, Gemüse, Obst sowie im menschlichen Blut und in der Lunge nachgewiesen.


Wie schädlich ist Mikroplastik?

Die Aufnahme von Mikroplastik ist nicht direkt schädlich, kann aber langfristig die Gesundheit beeinträchtigen. Der Grund dafür ist, dass Plastik alle Arten von Substanzen enthält, die hormonaktive Eigenschaften haben, wie zum Beispiel Weichmacher und Stabilisatoren.

Daher ist es wichtig, die Aufnahme von Mikroplastik zu vermeiden, um ein möglichst gesundes Leben zu führen. Die genauen Gefahren und Folgen werden noch erforscht. Auch die Natur leidet. Tiere fressen Plastik, weil sie es für Nahrung halten. Das endet oft traurig.


Genießen ohne (Mikro)Plastik

Tipps für einen Haushalt ohne Plastik

1. Kaufen Sie Produkte ohne Verpackung oder wählen Sie nachfüllbare Behälter.
 
2. Bevorzugen Sie Großpackungen gegenüber kleinen Verpackungen. Das ist oft auch billiger.
 
3. Nehmen Sie eigene Becher und Lunchboxen mit sich, um zusätzlichen Einwegmüll zu vermeiden.
 
4. Kaufen Sie Kleidung, die nicht aus synthetischen Stoffen wie Polyester hergestellt ist. Wählen Sie stattdessen natürliche Materialien wie Leinen, Baumwolle und Wolle.
 
5. Vermeiden Sie Einwegprodukte wie Frischhaltefolie. Verwenden Sie nachhaltige Alternativen.

Tipps zum Putzen ohne Mikroplastik

1. Trennen Sie Ihren Abfall und achten Sie darauf, was in welchen Behälter gehört.
 
2. Stellen Sie Ihre eigenen Reinigungsmittel her oder kaufen Sie Produkte, die kein Mikroplastik enthalten.
 
3. Waschen Sie Ihre Synthetikkleidung in einem Beutel, der Mikroplastik auffängt, und waschen Sie sie so wenig wie möglich. Es ist auch besser, die Kleidung bei niedrigen Temperaturen zu waschen. Das ist auch besser für die Textilien!
 
4. Verwenden Sie biologisch abbaubare Müllbeutel.
 
5. Überprüfen Sie die Etiketten von Produkten, ob Microplastik enthalten ist. Eine App wie "Beat the Microbead" der Plastic Soup Fondation kann dabei helfen.

Pflegeprodukte ohne (Mikro)Plastik

1. (Pflege-)Produkte sparsam verwenden.
 
2. Sprays mit Treibgas vermeiden. Alternativen in Form von Rollen und Tiegeln wählen.
 
3. Natürliche Peelingprodukte wie Zuckerpeelings oder Peelinghandschuhe verwenden.
 
4. Einwegprodukte wie Wattepads und -stäbchen vermeiden.
 
5. Mundpflegeprodukte ohne Kunststoff verwenden.
 
6. Feste Pflegeprodukte in Riegelform kaufen: Festes Shampoo, Feste Spülung (Conditioner), Feste Dusche (Body Wash). 

Woher weiß man, ob ein Produkt kein Mikroplastik enthält?

Die Plastic Soup Foundation hat eine spezielle App entwickelt: Beat the Microbead. Damit können Sie die Inhaltsstoffe mit Ihrem Handy scannen und sofort sehen, ob ein Produkt Mikroplastik enthält.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile mehrere Siegel, die Sie auf Verpackungen von mikroplastikfreien Produkten finden können. Wenn das Produkt das Zero Plastic Inside Logo trägt, können Sie davon ausgehen, dass es sich um ein gutes Produkt handelt. Andere Labels sind: European Ecolabel, Demeter, Cosmos Organic, Nordic Ecolabel und NaTrue.