Bokashi-Dünger für den Garten



So gelingt der Einstieg!


Der Begriff Bokashi kommt aus Japan und bedeutet "gutes organisches Fermentationsmaterial". Dabei handelt es sich um eine asiatische Technik, bei der man Küchen- und Gartenabfälle unter Luftabschluss fermentieren lässt, wobei ein nährstoffreicher, flüssiger Dünger für den Garten entsteht. Im Gegensatz zur Kompostierung wird dabei kein CO₂ freigesetzt! Wie es funktioniert und eine genaue Anleitung finden Sie hier!

 

Was bedeutet fermentieren?

Wenn etwas fermentiert oder gärt, wandeln Bakterien, Pilze und Hefen (auch als Effektive Mikroorganismen bezeichnet) den Stoff in einen anderen Nährstoff um. Das geschieht auch bei Weintrauben, wenn man zum Beispiel Wein daraus macht. Man spricht auch davon, Lebensmittel kontrolliert verderben zu lassen. Beliebte Produkte, die durch Fermentation entstehen, sind Kombucha, Sojasauce und Kimchi. Aber auch Käse, Butter und Sauerteigbrot sind Produkte, die durch Gärung hergestellt werden.

Während des Fermentationsprozesses mit Bokashi werden die Bioabfälle in Nährstoffe für den Boden Ihres Gartens umgewandelt. Die effektiven Mikroorganismen kümmern sich um Ihren Biomüll und sorgen dafür, dass der Dünger später viele neue Nährstoffe enthält. Damit die Bakterien und Pilze ihre Arbeit optimal verrichten können, darf kein Sauerstoff an die Lebensmittelabfälle gelangen. Deshalb geschieht dies in versiegelten Eimern, Töpfen oder Behältern. Diese Form der Kompostierung erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da sie für kleine Räume geeignet ist, keine unangenehmen Gerüche produziert und hochwertigeren Dünger produziert als herkömmlicher Kompost.

Was braucht man dafür?

Um Ihren eigenen Bokashi-Dünger herzustellen, benötigen Sie luftdichte Eimer. Es gibt spezielle Bokashi-Eimer, die Sie aufgrund ihrer kompakten Größe einfach in einen Küchenschrank oder auf Ihren Balkon stellen können. Da sie luftdicht sind, ziehen sie keinerlei Fliegen oder anderes Ungeziefer an.
 
Zusätzlich zu den Eimern benötigen Sie Bokashi-Starter. Dabei handelt es sich um Weizenkleie, die zuvor fermentiert wurde, d. h. sie enthält speziell ausgewählte Effektive Mikroorganismen, die dafür sorgen, dass der Fermentationsprozess in Gang gesetzt wird.
 
Außerdem braucht man einen Stößel, das ist ein Werkzeug, um den Inhalt etwas zu zerkleinern. Weiters einen Behälter zum Auffangen des Bokashi-Saftes und nicht zuletzt: Biomüll! Das können Küchenabfälle (gekocht und ungekocht, einschließlich Käse- und Fleischreste) und Gartenabfälle sein.


ANLEITUNG



Am Boden des Bokashi-Eimers befindet sich ein festes Gitter. Verteilen Sie etwa 20 Gramm Bokashi-Starter gleichmäßig darauf.


Schneiden Sie Ihre Küchenabfälle in maximal 5 cm große Stücke. Dadurch wird der Prozess beschleunigt.


Füllen Sie Ihre klein gehackten Küchenabfälle in den Bokashi-Eimer. Die Schicht sollte etwa 5 cm hoch sein.


Verteilen Sie 20 Gramm Bokashi-Starter über diese Schicht von Küchenabfällen. Man kann sich das also als eine Art Lasagne-Technik vorstellen: Starter - Biomüll - Starter.



Dann mit dem Stößel fest andrücken und den Eimer mit dem Deckel luftdicht verschließen.


Diese Schritte wiederholen Sie, bis der Eimer vollständig gefüllt ist. Sie können nun einen neuen Eimer ansetzen, während der andere gärt.


Nach einer Woche Fermentation kann der erste Dünger abgezapft werden. Diesen Vorgang täglich durchführen!


Nach etwa zwei Wochen ist die Vergärung vollständig abgeschlossen, es riecht säuerlich. Lesen Sie weiter unten, was Sie mit dem Dünger und dem Bokashi machen können.


Wofür ist der flüssige Düger geeignet?

Bokashi-Dünger ist eine Nährsäure, die sehr reich an allen möglichen nützlichen Nährstoffen für Pflanzen ist. Sie können ihn also gut als Pflanzennahrung für Ihre Zimmer- und Gartenpflanzen einsetzen. Es ist sehr wichtig, ihn mit 100 Teilen Wasser zu verdünnen, da die Pflanzenwurzeln sonst "verbrennen"! Die Flüssigkeit ist am wirksamsten, wenn er frisch gezapft wird. Haben Sie zu viel Saft für Ihre Pflanzen? Dann verwenden Sie ihn unverdünnt als natürliches Reinigungsmittel und für Abflussrohre von Waschbecken und Toiletten.

Was geschieht mit den Kleieresten?

Die Überreste des Bokashi-Starters können Sie selbst in den Boden einarbeiten, indem Sie einen Graben oder ein Loch von etwa 10 cm Tiefe ausheben und die Kleie hineinschaufeln. Die Überreste des Bokashi-Starters können Sie selbst in den Boden einarbeiten, indem Sie einen Graben oder ein Loch von etwa 10 cm Tiefe ausheben und die Kleie  hineinschaufeln. Pro 1 m2 ist 1 kg Bokashi zu rechnen. In nährstoffarmen Böden können Sie bis zu 2 kg pro m2 verarbeiten. Achten Sie darauf, dass das Bokashi gut unter einer Erdschicht eingebettet ist und zwei Wochen Zeit hat, um zu verrotten, bevor Sie etwas darüber aussäen oder anpflanzen. Wenn Sie dies zu früh tun, besteht die Gefahr, dass das Saatgut oder Pflanzenwurzeln ebenfalls fermentieren. Bei warmem Wetter zersetzt sich das Bokashi schneller als bei kaltem Wetter.
Sie können aus den Kleiresten auch eine Art Blumenerde herstellen, indem Sie sie mit Erde in einem Tontopf vermischen. Stellen Sie diesen Topf für einige Wochen bis Monate kopfüber auf ein Stück Erde, damit Regenwürmer in den Topf gelangen und die Erde verbessern können. Sie können den alten Bokashi-Starter aber auch mit (Blumen-)Erde in Blumenkästen mischen, um die Erde aufzufrischen. Auch hier sollten Sie zwei Wochen warten, bevor Sie Samen und Blumen einpflanzen, damit sie nicht ungewollt mit dem Bokashi gären. Möchten Sie die Überreste zwischen bestehenden Pflanzen verteilen? Dann achten Sie darauf, dass das feste Bokashi mindestens 10 cm von den Wurzeln entfernt platzieren.


Haben Sie nach dem Düngen aller Pflanzen oder des gesamten Gartens noch Bokashireste übrig, das Sie nicht mehr verwenden können? Dann können Sie die übrig gebliebene Kleie auch auf den Komposthaufen werfen. So vermeiden Sie nicht nur Abfall, sondern fördern auch den natürlichen Kompostierungsprozess. Eine nachhaltige Win-Win-Situation!

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