Kompostieren vs. Fermentieren



Sollte man seinen Bioabfall vergären?


Kompostieren beschreibt den natürlichen Abbau von Gemüse-, Obst- und Gartenabfällen. Pilze und Bakterien verwandeln den Müll in nährstoffreiche Erde für den (Gemüse)Garten. Es gibt verschiedene Arten, wie Biomüll abgebaut werden kann, darunter auch die Fermentierung. Manche Leute nennen das Fermentierungsverfahren auch vergären. Hier erfahren Sie mehr über die Unterschiede von natürlichem Kompostieren und dem Fementieren.



Was ist der Unterschied?

Beim Kompostieren verwandeln Sie Gemüse-, Obst- und Gartenabfälle in Humus (sieht aus wie Erde) für den Boden und geben ihm neue Nährstoffe. So wachsen die Pflanzen wieder viel besser!
 
Fermentierung hingegen ist ein Prozess, bei dem Pilze, Bakterien und Hefen in einer sauerstofffreien Umgebung ein neues Produkt herstellen. Man spricht auch davon, Lebensmittel kontrolliert verderben zu lassen. Dies kann geschehen, um ein neues Produkt herzustellen (wie Käse, Sojasauce oder Kombucha) oder um Lebensmittelabfälle in Dünger umzuwandeln.
Bokashi ist eine Form der Fermentierung, deren Endziel die Herstellung von Kompost ist. Alte Küchen- und Gartenabfälle werden in einem luftdichten Behälter vergoren. Das Ergebnis ist ein sehr nährstoffreicher Dünger.
Mit Hilfe von Bakterien, Pilzen und Hefen können durch Vergärung auch Lebensmittel verarbeitet werden. So entstehen Produkte wie Sauerkraut, Bier, Wein, Miso und Käse.


Bioabfälle kompostieren

Die Kompostierung ist ein natürlicher Prozess, bei dem organisches Material zu einem nährstoffreichen Bodenverbesserer, dem Kompost, abgebaut wird. Dieser Prozess hat viele Vorteile für die Umwelt und Ihren Garten. Kompostieren verringert die Abfallmenge in jedem Haushalt, da Küchen-, Garten- und andere organische Abfälle in wiederverwendbare Materialien umgewandelt werden. Kompost führt dem Boden wichtige Nährstoffe zu, verbessert seine Struktur und Feuchtigkeit und fördert das Wachstum gesunder Pflanzen. 
 
Je nach Bedarf und Platzverhältnissen gibt es verschiedene Möglichkeiten der Kompostierung. Die gebräuchlichsten Methoden sind der traditionelle Komposthaufen, Bokashi und Wurmkompostierung. Beim traditionellen Komposthaufen wird das Material schichtweise aufgeschichtet und durch regelmäßiges Umgraben umgesetzt. Bokashi-Eimer sind eine praktische Möglichkeit für kleinere Flächen und leicht zu pflegen. Bei der Wurmkompostierung, auch Vermicompostierung genannt, werden spezielle Würmer eingesetzt, die das organische Material zersetzen.


Bokashi

Unter Fermentierung versteht man die kontrollierte Zersetzung oder Gärung von Lebensmitteln oder Lebensmittelabfällen. Dies geschieht häufig, um den Geschmack oder die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verändern, kann aber auch zur Kompostierung von Lebensmittelabfällen eingesetzt werden. Damit die Bakterien und Pilze ihre Arbeit optimal verrichten können, darf kein Sauerstoff an die Lebensmittelabfälle gelangen. Deshalb erfolgt die Vergärung in geschlossenen Eimern, Töpfen oder Behältern. Die Vergärung zu "Kompost" wird auch Bokashi genannt. Das ist japanisch und bedeutet "gut fermentiertes organisches Material". Diese Form der Kompostierung wird aus verschiedenen Gründen immer beliebter:

  • Geeignet für kleine Mengen Bioabfall, auch ohne Garten.
  • Relativ schneller Prozess und Ergebnis
  • Keine zusätzlichen CO₂-Emissionen durch Heißrotte
  • Keine Belästigung durch unangenehme Gerüche, Fruchtfliegen oder anderes Ungeziefer
  • Höherer Nährstoffgehalt als bei anderen Kompostarten
  • Macht den Boden widerstandsfähiger gegen schädliche Bakterien und Pilze

Hier
 können Sie weiterlesen!

Bokashi - so geht's!

Für die Herstellung von Bokashi benötigen Sie einen Bokashi-Starter und Bokashi-Eimer. Ein Bokashi-Starter besteht in der Regel aus Weizenkleie, die mit EM-Aktiv: Effektiven Mikroorganismen aus der Natur fermentiert wurde. Diese setzen dann den Gärprozess auf den Küchenabfällen in Ihrem Bokashi-Eimer in Gang. Bokashi-Eimer sind nicht groß, so dass sie leicht in einem Küchenschrank oder auf einem Balkon stehen können. In einem solchen Eimer verwendet man eine Art Lasagne-Technik, bei der man immer wieder eine Schicht Bokashi-Starter, eine Schicht Küchenabfälle und dann wieder eine Handvoll Bokashi-Starter hinzufügt, bis der Eimer voll ist. Dann stellt man den Eimer eine Weile beiseite. In dieser Zeit kann ein zweiter Eimer gefüllt werden.

Während des Gärprozesses ist es jedoch wichtig, die Feuchtigkeit regelmäßig abzulassen. Die Bokashi-Eimer haben dazu einen Hahn am Boden. Diese Feuchtigkeit ist eigentlich eine Art Flüssigdünger, den Sie (mit 100 Teilen Wasser verdünnt) Ihren Pflanzen geben können. Es ist eine nährstoffreiche Säure, die auch säuerlich riecht. Das restliche Bokashi (die im Eimer verbliebenen Küchenabfälle) kann zu den Küchenabfällen gegeben oder in der Gartenerde vergraben werden. Diese gärt dann im Boden weiter.

Fermentieren

Fermentation ist neben der Kompostierung die kontrollierte Zersetzung von Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und Milchprodukten, um diese haltbar zu machen. Das klingt vielleicht etwas unappetitlich, aber viele Produkte, die wir täglich essen, sind fermentiert. Brot, Butter und Sojasoße zum Beispiel sind fermentierte Produkte.
 
Wenn etwas fermentiert, wandeln Bakterien, Pilze und Hefen (auch effektive Mikroorganismen genannt) die Substanz in einen anderen Nährstoff um. Dies geschieht zum Beispiel bei Trauben, wenn aus ihnen Wein hergestellt wird. Produkte, die das Fermentieren wieder populär gemacht haben, sind Kombucha und Kimchi. Möchten Sie selbst mit dem Fermentieren beginnen? Dann fangen Sie am besten mit dem Fermentieren von Gemüse an, denn das funktioniert fast immer.

Rezept - Gemüse einlegen

Wenn Sie selbst mit dem Fermentieren beginnen wollen, ist das Fermentieren von Gemüse die sicherste Methode. Schließlich geht dabei fast nie etwas schief. Was Sie brauchen Gemüse (Rot- und Weißkohl, Möhren, Äpfel), Salz und ein luftdichtes Gefäß.
 
1. Achten Sie darauf, dass Ihre Gläser, Behälter oder Tüten immer sauber sind. Alle Gerätschaften gründlich mit heißem Wasser oder Backpulver ausspülen. Reinigen Sie auch Ihre Hände, das Schneidebrett, die Messer und das Gemüse gründlich. Tun Sie das nicht? Dann kann der Gärprozess gestört werden.
 
2. Schneiden Sie das Gemüse und Obst in Stücke, egal welche Größe oder Form sie haben, Hauptsache sie sind ungefähr gleich groß.
 
3. Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Salz oder Kochsalzlösung zur Hand haben, um das Gemüse damit zu bestreuen. Für eine gute Fermentierung des Gemüses sollte man mindestens 2 % Salz hinzufügen. Für ein Kilo Gemüse sind das 20 Gramm Salz.
 
4. Nach dem Befüllen der Töpfe oder Schalen die Ränder säubern, damit kein Schmutz zurückbleibt.
 
5. Öffnen Sie den Topf, die Schale oder den Beutel in den ersten Tagen kurz, damit der Druck entweichen kann. Dann mindestens eine Woche stehen lassen.


Hier haben wir noch weitere Rezepte für Sie gesammelt!

Bekijk ook


Bokashi - Schon gewusst?
Alles über die Herstellung von natürlichem Bokashi-Dünger! Details, Erklärungen und vieles mehr!


Einkochen, Einlegen und Fermentieren
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Lebensmittel selbst zu Hause zu konservieren. Wir verraten Ihnen alles, was Sie wissen müssen, praktische Tipps und andere lustige Dinge.